Freitag, 17. August 2012

Und was sich daraus machen lässt

So, und jetzt bin ich schon ganz in der Wolke...
der Artikel hat mich nämlich zu dem Buch "EduAction.Wir machen Schule" von Margret Rasfeld und Peter Spiegel geführt, das ich dann in der Nacht verschlungen habe.

Die esbz - Evangelische Schule Berlin Zentrum - ist eine Schulneugründung mit all den bekannten Elementen - Projektunterricht, Lernbüros, Altersmischung, soziales Lernen, die aber ja doch immer wieder neu -vor Ort - erfunden werden müssen. Mich überzeugt vor allem die ganz klare Vision  (eine Agendaschule! Wie sich alles fügt! Meine pädagogische Arbeit im Referendariat war ein e-mail-Austausch im Englischunterricht zu Agendathemen!)

Brauchen wir als Gruppe eine gemeinsame Vision? Oder reicht das Gefühl, das sich bei der ersten Begegnung schon eingestellt hat, das es passt? Wenn unsere Vision die ist, dass wir bestehende Schulen ermutigen wollen, sich ihre eigene Visionen zu leisten, erübrigen sich dann inhaltliche Vorstellungen unsererseits? Haben wir Lust, darüber mal zu reden? Gehört das zum "Drüberfliegen, mit Ruhe anschauen" (Mechthild) und "Puzzleteile sammeln" (Airan Berg), über das wir beim ersten Treffen gesprochen haben?

Oder darf es auch ganz schnell ganz konkret werden? Dazu:
- Die StädteRegion Aachen in Kooperation mit dem Land NRW bietet Schulen eine kontinuierliche und längerfristige externe Begleitung bei Schulentwicklungsprozessen an. 30 von 190 Schulen in der Region nehmen das Angebot an! Es kann also gelingen, Land und Kommune unter einen Hut zu bringen! Zum Beispiel könnte man in einer solchen Kooperation ein Papier entwickeln, dass Schulleitern aufzeigt, wie weit ihr Spielraum geht, auch innerhalb der bestehenden Gesetze. Also: Wie lange kann man Noten weglassen? Welche Freiheiten kann man sich mit der Stundentafel nehmen? Inwieweit ist Altersmischung in weiterführenden Nicht-Gesamtschulen möglich?

Seit 4 Jahren veranstaltet das Aachener Bildungsbüro auch einen Bildungstag, genau mit dem Ziel, Mut zu machen, zu inspirieren und sich inspirieren zu lassen. Auf sowas habe ich große Lust!!! Im Luisenpark!!! Gespräche am See!!

- An der Humboldt-Viadrina School of Governance wird gerade ein Education Innovation Lab gegründet, das Bildungsinnovationen stärken und stützen will, und über Implementierung und Skalierung nachdenken will. Dazu soll auch eine Internet-Platform entwickelt werden, und innerhalb dieser eine "Box for Change" mit Materialien wie UNESCO, UNO-, Ministeriumstexten, aber auch Materialien zur Potenzialentfaltung, darunter stelle ich mir konkret vor 'Lernbüromaterial für Englisch Klasse 7 - 9'.  Vernetzung auf höchster Ebene! Finde ich gut!

- An der esbz gibt es für die 8.-10. Klassen ein Projekt Herausforderung, bei dem die Jugendlichen sich für 3 Wochen eine Aufgabe außerhalb Berlins suchen (Radtouren und Wanderungen, aber auch Buch schreiben und Bandproben). Die Aufgabe formuliert eine Lehrerin der Schule so: "Ich finde eine zu meinen Interessen passende Herausforderung und muss mich anstrengen, etwas zu erreichen, was auch schiefgehen könnte." Zu sehen und zu begleiten, wie Jugendliche solche wichtigen Erfahrungen machen, stärkt und ermutigt auch die Lehrer sehr!
Diesen Ball würde ich gerne aufnehmen und so weiterspielen:  eine Art Fragebogen/Interviewleitfaden entwickeln, der darauf hinzielt, Visionen zutage zu fördern und gleichzeitig im Sinne einer Auftragsklärung hilft, Räume auszuloten, in denen die Bereitschaft für Veränderung da ist, weil Akteure da echte Sehnsüchte habe.  Also etwa: Welche erfüllenden, beglückenden Erfahrungen mit Schülern habt ihr gemacht? In welchen Momenten war es wunderbar, Lehrer zu sein? Welche Erfahrungen/Stärken/Hobbies würdet ihr gerne mit Schülern teilen? Wie? Wann? Wo?

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